Klar, dass nach der „Demagogenstadt Offenburg“, unserer „Revoluzzer-Stadt“, nun eine Kolumne über die Mundart kommen muss. Hängt doch alles auch ein bisschen miteinander zusammen: Landschaft, Menschen, ihre Sprache und die Mundart. Ich erfreue mich immer wieder an der Mundart, an den „Gedichtle“ oder „Berichtle“ in unserem Dialekt, den ich als „Stadtmadam“, gar nit so schee spreche kann. Schon ein bissle „badisch“, aber eben nicht so ausgeprägt, wie unser Dialekt gefärbt ist, unterschiedlich auch von Dorf zu Dorf. Als echte „Muetterspröchleri“ bin ich auch Mitglied in der Muettersproch-Gsellschaft Freiburg und „nadierlig“ auch in Offenburg. Deshalb habe ich schon früh in meinem Buchlädele ein „Mundarteckle“ eingerichtet und so bekannte Mundartautoren, wie Carola Horstmann oder Wendelinus Wurth und Markus Manfred Jung präsentieren ihre Bücher bei mir und waren auch bei Lesungen im Buchlädele. Aber auch viele andere heimische Mundartautoren haben den ihr eigenen „Dialekt“, vom Hochrhein bis ins Niederalemannische, nach Fessenbach gebracht. Luege Sie einfach mal ins Buchlädele, es gibt eine ganze Menge Bücher, in Mundart, aber auch in Hochdeutsch! „Allis wu’s git uf dere Welt, kasch mit ere sage“, meine d’Alemanne. Und genau das ist es, was mich auch so fasziniert, diese „alten“ Wörter, die man früher im Dorf gschwätzt het, sollen nicht verlorengehen, sie sollen erhalten bleiben, wie anno dazumols. Vielleicht kennen Sie auch solche Wörter, die Ihnen gefallen – einfach eine Mail an mich senden und so wächst auch unsere Vielfalt in der Mundart. Wissenschaftlich bewiesen ist auf jeden Fall: „Selli wu alemannisch schwätze, hän e Vorteil – au bi dr Fremdsproche!“ Viel Spaß beim „Alemannisch schwätze“ – wir wolle sie eifach in Ehre halte, unsere Muttersproch! Schwätze wie eim dr Schnabel gwachse isch, het schun als dr Wolfgang Schäuble gsagt un er het recht behalte.