Bereits im letzten Jahr war Helmut Hannig mit seinem lyrischen Buch und seinen Bildern bei einer Lesung im Büchercafé. Nun hat der Autor wieder ein neues Buch „Was bleibt“ – Kindheitserinnerungen 1939 bis 1952 – geschrieben, das im Oberkircher Verlag Edition Blaue Stunde, herausgebracht wurde. Im Buch begibt sich der Autor selbst auf Spurensuche nach seiner glücklichen Kindheit in Mähren. Aber auch Vertreibung und Flucht, das so viele Menschen nach dem zweiten Weltkrieg getroffen hat, werden darin beschrieben. So hat sich der Autor selbst auf den Grund seines Lebens begeben, auf den er auch die ZuhörerInnen mitnimmt und damit auch selbst herausgefunden hat, „was bleibt“. Es sind die Erinnerungen an die Kindheit auf dem elterlichen Bauernhof, der Hof als Spielstätte für die Kinder, Fahrten in das Sudetenland mit den Pferdeschlitten u.v.m. In kräftigen und poetischen Bildern, einem Wechsel zwischen Prosa und Lyrik, werden die Stätten der Kindheit, aber auch die weiteren Erlebnisse bei Vertreibung und Flucht wieder lebendig. Ab dem Jahr 1942 erinnert sich Helmut Hannig an viele Ereignisse, die für ein Kind nicht immer schön waren und die es zu verarbeiten galt. Und so trägt vielleicht auch dieses Buch dazu bei, diese Erinnerungen, die manchmal immer noch schmerzen, wenn man Hof, Land und Leute, die einem ans Herz gewachsen waren, von heute auf morgen verlassen musste, wachzuhalten. Dieses Schicksal der Flucht und Vertreibung verbindet alle Flüchtlinge miteinander, auch in unseren Zeiten. Nachdem der Bauernhof enteignet wurde und die Familie bettelarm und heimatlos war, und im März 1946 vertrieben wurde, stellen diese Buchpassagen auch eine wichtige Zeitdokumentation dar. „Das Gefühl nicht willkommen zu sein nach all den durchlittenen Strapazen, erfahren Mutter und Söhne, drei an der Zahl, der Vater ist weiterhin von der Familie getrennt dann in Baden“, erzählt der Autor, der mit seinen Brüdern später auch die alte Heimat besucht hat. Eine Erinnerung verbindet aber heute noch die alte mit der neuen Heimat, das sind die „Bühler Pflaumen“, die als Frühzwetschge in Mähren auch wegen ihrer Widerstandskraft so genannt und geschätzt wurden. Dass einmal Bühl und das Umland zu seiner späteren Heimat werden würde, hat sich der Knabe Helmut sicherlich damals nicht vorstellen können. Freuen Sie sich zusammen mit dem Autor auf eine Zeitreise in die deutsche Vergangenheit und hoffen wir, dass diese Kriegszeiten nicht mehr wiederkommen werden.